Mahnmal Homosexuellenverfolgung
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Platzgeschichte

Auf dem Platz des »Mahnmals Homosexuellenverfolgung« stand über Jahrhunderte hinweg die alte Peterskirche, ein kleiner gotischer Bau, der im Jahre 1417 in der Neustadt errichtet worden war. Ein Markenzeichen der einschiffigen Kirche war ihr schönes Netzgewölbe, das als architektonisches Kleinod Frankfurts galt. Anfang der Reformation erlangte das Gotteshaus darüber hinaus eine ganz besondere Bedeutung, als Martin Luther 1521 auf dem Weg zu seiner berühmten Verteidigungsrede vor dem Reichstag in Worms in der Frankfurter Peterskirche Halt machte und betete – ein Ereignis, das die Kirche unter Protestanten über Jahrhunderte adelte.

Im angrenzenden Peterskirchhof, der ab 1452 bis zum Bau des Hauptfriedhofs 1828 als allgemeiner Friedhof der Stadt diente, fanden später so illustre Frankfurter wie der Kupferstecher Matthäus Merian, der Stifter Johann Friedrich Städel, der Bankier Simon Moritz von Bethmann und die Eltern Johann Wolfgang Goethes ihre letzte Ruhe. Das Grab von Frau Rat Goethe findet man heute in Höhe des »Mahnmals Homosexuellenverfolgung« auf dem Pausenhof der angrenzenden Liebfrauenschule, das von Goethes Vater Johann Caspar befindet sich gegenüber an der westlichen Begrenzungsmauer der heutigen Peterskirch-
Grünanlage (»Waltherisches Epitaph«).

Auf dem Gelände des alten Petersfriedhofs erinnert heute zudem das 1994 realisierte Aids-Memorial »Verletzte Liebe« von Tom Fechter an die vielen Menschen, die in Frankfurt am Main der Immunschwächekrankheit zum Opfer gefallen sind.

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Peterskirche – Merian-Plan 1628


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Peterskirche – Delkeskamp-Plan 1864


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Peterskirche – um 1890