Mahnmal Homosexuellenverfolgung
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Ein Engel für die Freiheit – Micha Brumlik

… Mit der Errichtung eines Mahnmals für die vom Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen hat die Stadt Frankfurt – als erste Großstadt – einer oft genug noch heute verachteten und auch im nachhinein trotz ihres Leidens geschmähten Minderheit die Ehre gegeben. Indem die Stadt sich, wenn auch nur im Rückblick, zu ihren homosexuellen Bürgern stellt und damit bekennt, dass weder die Jahrhunderte alte, konventionelle Verfolgung der Homosexuellen, die unglaubliche Steigerung dieser Verfolgung im Nationalsozialismus noch die in den ersten Jahren der Bundesrepublik andauernde strafrechtliche Verfolgung in irgendeiner denkbaren Weise legitim war, leistete sie nicht nur einen Beitrag zu einem umfassenden historischen Gedenken, sondern auch einen Beitrag zur Emanzipation.

Zum kleineren Teil zur Emanzipation der homosexuellen Minderheit, zum größeren Teil indes zu ihrer eigenen Emanzipation. Diese Stadt emanzipiert sich, indem sie das Tabu, das noch immer über der Homosexualität schwebt, beiseite schiebt; indem sie sich trotz der neurotischen Ängste eines Teils der konventionell gesonnenen Heterosexuellen zum Unrecht an der homosexuellen Minderheit bekannt hat …

 
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